Der Heurige in Wien hat Tradition und ist ebenso bekannt, wie das Schloss Schönbrunn oder die Sängerknaben.
Man erkennt den echten Wiener Heurigen an dem Föhrenbuschen und an der "Ausg'steckt" Tafel. Diese Tafel zeigt an, wann das Lokal geöffnet hat. Ausgeschenkt werden ausschließlich Wiener Weine von den Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Chardonnay und Welschriesling, sowie beim Rotwein: Blauer Zweigelt, Blauer Burgunder, Cabernet Sauvignon.
Aber auch der bekannte "Gemischte Satz" zeugt für geschmackliche Vielfalt. Hier werden unterschiedliche Rebsorten zusammen in einem Weinberg angebaut, gemeinsam gelesen, gemeinsam gekeltert und gemeinsam vergoren. Das Endprodukt ist vielschichtiger und authentischer Wein.
Das Wort "Heuriger" bezeichnet aber nicht nur das Lokal, sondern auch den Wein des aktuellen Jahrganges. Heuriger wird der Wein traditionell nur bis "Martini" am 11.11. genannt. Sie bekommen beim Heurigen nicht nur den süffigen offenen Schankwein, sondern auch feine Bouteillen Weine. Hier spiegelt sich der Sortenreichtum der Stadt wider.
Bekannt ist der Wiener Heurige auch für seine traditionelle Wienermusik (Schrammelmusik). Leider wird diese Tradition immer weniger gepflegt und es überrascht, wenn die "Reblaus" plötzlich erklingt.
Die bekanntesten Heurigen-Orte in Wien befinden sich eher an den Rändern der Großstadt, wie in Oberlaa, Ottakring, Hernals, Neustift, Sievering, Grinzing, Nussdorf, Stammersdorf oder am Bisamberg. Die Anbaufläche in Wien beträgt nur knapp 645 Hektar, die von ca. 400 Betrieben bewirtschaftet wird. Vorrangig werden weiße Rebsorten angebaut (ca. 83 % der Gesamtanbaufläche). Pro Jahr werden rund 20.000 Hektoliter Wein in Wien gekeltert.
Die etwa 150 Heurigenlokale laden immer wieder zu einem Besuch ein und machen Wien zu einem Zentrum der österreichischen Weinkultur.