Wein & Gesundheit - Vereinbar oder ein Widerspruch?

28. August 2021
Wein & Gesundheit - Vereinbar oder ein Widerspruch?
Wein & Gesundheit - Vereinbar oder ein Widerspruch?

Welchen positiven Effekt hat Wein auf die Gesundheit?

 

Historisch betrachtet

 

Bereits im antiken Griechenland und Rom war bekannt, dass Wein eine förderliche Wirkung auf die Gesundheit haben kann. Schon damals kam Wein als Zusatz in verschiedenen Mitteln oder pur zum Einsatz.

Man kannte die beruhigende Wirkung bei aufgewühlten Patienten bzw. die einschläfernde Wirkung bei größerem Konsum. Linderung bei Problemen im Magen-Darm-Trakt und bei Kreislaufbeschwerden waren ebenfalls bekannt.

Sogar als Badezusatz, als harntreibendes Mittel oder als Antiseptikum wurde Wein angewandt.

 

Wirkstoffe des Weins

 

Wein besteht zu einem Großteil aus Wasser (ca. 80 %), sowie verschiedenartigen Substanzen wie z. B. Farb-, Geruchs- und Geschmacksstoffen. Ebenfalls enthalten sind Gerbstoffe, Äthylalkohol, verschiedene Zuckerarten (Glucose, Fructose ...), Elektrolyte und Vitamine (besonders Vitamin B6 und Vitamin C). 

Vitamin B6 spielt eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem und Vitamin C übt als "Radikalfänger" eine Schutzfunktion im menschlichen Körper aus.

Phenolen kommt hochkonzentriert in den Traubenschalen und den Traubenkernen vor. Vor allem den Flavonoiden, Salicylaten und den Tanninen werden derzeit die positivsten Wirkungen im Wein zugesprochen.

 

Welche Wirkungen werden auf Herz und Kreislauf nachgesagt?

 

Phenole und Alkohol zeigen positive Wirkungen auf Herz und Kreislauf. Zu beachten hierbei ist der moderate Weingenuss (1 - 2 Gläser pro Tag). Wein wird eine antioxidative Wirkung (Bekämpfung von reaktiven chemischen Radikalen) nachgesagt und durch diverse Studien belegt. Ebenfalls kann mit geringem Genuss der Entwicklung einer Arterienverkalkung vorgebeugt werden.

Wein regt den Verdauungstrakt an. Der Magen schüttet einen höheren Anteil an Säure aus, und es werden somit die Darmbewegungen gefördert. 

Wein, insbesondere der Alkohol, greift in den Hormonhaushalt des Menschen ein. Vor allem wird der Östrogenspielgel gesteigert. Dadurch kann - durch moderaten Weinkonsum -  der Osteoporose (Entkalkung der Knochen) bei Frauen entgegengewirkt werden.

Positiv kann auch bei anderen Situationen ein Glas Sekt oder Wein sein: Durch die gefäßerweiternde Wirkung wird auch das Gehirn besser durchblutet. Dies kann bei Prüfungen von Vorteil sein. Beachten muss man nur, dass durch die herabgesetzte Hemmschwelle, die Redseligkeit gesteigert werden kann, was nicht in jeder Situation von Vorteil sein muss.  

Wenn man es mit dem Weingenuss jedoch übertreibt, können die oben beschriebenen Wirkungen deutlich verringert werden und zu einem erhöhten Risiko diverser Erkrankungen führen (Herzinfarkt, Schlaganfall usw.).

 

Kritik an der Weinindustrie

 

Es scheint ein Mythos zu sein, dass Rotwein als das gesundeste alkoholisches Getränk bekannt ist. Dies ist vor allem den Bemühungen der Weinindustrie geschuldet, die viele Studien in Auftrag gegeben hat. Es ist sehr auffällig, dass viele Studien in den größten Weinbauregionen der Welt gemacht werden - von Kalifornien, Südafrika bis Italien und Frankreich.

 

Wolfgang Pultar, 28.08.2021